Die Galerie „Quid fem“

Aktuell September 2025

Bilder Intro


Bilderserie

In eigener Sache

Diese Ausstellung beginnt mit einer Serie, die zugleich ein einziges Bild ist. Es zeigt eine Frau und einen Mann – und doch mehr als das. Was wir sehen, ist kein klassisches Porträt, sondern eine Verdichtung von Energie, Ausdruck und Beziehung. Die Figuren sprechen nicht mit Worten, sondern mit Gesten, Blicken, Körpern, die im Regen stehen und dennoch leuchten.

Die Frau ist dabei weit mehr als eine Begleiterin. Sie ist der Rahmen, in dem die Emotionen des Mannes sichtbar werden. Ohne sie blieben seine Gefühle flüchtig, namenlos, schwer zu fassen. Mit ihr jedoch gewinnen sie Gestalt, werden in Farbe und Form eingeschrieben. Sie erlaubt, dass das Unsagbare eine Sprache findet – nicht im rationalen Diskurs, sondern in der Bildhaftigkeit des Moments.

Diese Konstellation verweist auf einen Ausweg: hinaus aus der Vergangenheit, hinaus aus den Schatten, hinaus aus den Geistern, die ihn umgeben. Ihre Präsenz ist keine Nebensache, sondern die Bedingung der Möglichkeit, dass überhaupt etwas erzählt werden kann.

So einfach könnte die Geschichte sein – ein Mann, eine Frau, ein Bild. Und doch ist nichts an dieser Arbeit einfach. Denn sie verweigert den üblichen Ordnungen. Es gibt keinen Titel für ein einzelnes Werk, keinen klaren Beginn oder Abschluss. Die Serie ist als Ganzes gedacht, jedes Fragment Teil einer Bewegung, die nur im Zusammenspiel funktioniert.

An dieser Stelle tritt der Kurator ins Bild: Ben, ein Schweizer, der sich seiner Aufgabe wohl nicht ganz bewusst war – oder vielleicht zu sehr. Er versuchte, Ordnung in das Chaos zu bringen, Fehler zu tilgen, Ungereimtheiten zu glätten. Doch genau in diesem Versuch zeigt sich die Unmöglichkeit der Aufgabe. Die Ideen selbst überrollen ihn. Die Bilder sind stärker als jede kuratorische Hand, sie verweigern sich der Disziplinierung.

Vielleicht liegt gerade darin die Wahrheit dieser Ausstellung: dass das, was wirkt, nicht vollständig gezähmt werden kann. Dass der Versuch, Ordnung zu schaffen, sichtbar scheitert – und im Scheitern eine neue Lesbarkeit eröffnet. Ben wird so, gewollt oder nicht, Teil der Erzählung. Ein Kurator, der nicht bloß verwaltet, sondern im Strudel der Bilder selbst zum Protagonisten wird.

Nach Abschluss dieses Intros beginnt die eigentliche Ausstellung.
Die Serie öffnet sich, die Räume entfalten ihre eigene Sprache.

Es braucht keine weiteren Erklärungen.
Seid doch einfach dabei.